Tanz der Frauen
Choreographie Friedel Kloke-Eibl

Tanz der Frauen
Zeichnung Bernhard Wosien

Aufbauend auf den früheren Vorstellungen zur Sphärenharmonie (Pythagoras, Johannes Kepler, Rudolf Steiner) erforschte Hartmut Warm die Bewegungen der Planeten auf der Grundlage moderner astronomischer Verfahren. Seine Darstellungen von Planetenbeziehungen zeigen kosmische Ordnungsgesetze in geometrischen Bildern und archetypische Figuren von großer Schönheit.

Seit Jahrtausenden lebt in der Menschheit die Idee, dass in unserem Sonnensystem eine geheimnisvolle Ordnung – sei sie mathematisch-geometrischer oder harmonisch-musikalischer Natur – verborgen ist. Pythagoras war von einer Sphärenmusik überzeugt, Platon brachte die Anordnung der Himmelskörper mit bestimmten Zahlen in Verbindung. Vor allem Johannes Kepler war es dann, der am Beginn der wissenschaftlich geprägten Neuzeit richtungsweisende Gedanken zur „Welt-Harmonik“ entwickelte und versuchte, sie mit Hilfe der von ihm entdeckten Planetengesetze auf ein exaktes Fundament zu stellen

Seit langer Zeit ist bekannt, dass die Bewegungen der Erde und der Venus in einem sehr ungewöhnlichen Verhältnis zueinander stehen. Es ist daher einigermaßen verwunderlich, dass man in fast keinem Astronomie-buch etwas über das Pentagramma veneris erfährt. Die Liebesgöttin Venus (der Planet) zeichnet mit der Erde das Bild einer fünfblättrigen Blüte.

Sphären

Bewegung der Erde aus Sicht der Venus
Bewegung der Erde aus Sicht der Venus

In der nebenstehenden Abbildung ist die Bewegung der Erde aus Sicht der Venus über einen Zeitraum von fast exakt 16 Jahren (zwei Konjunktions­perioden) aufgezeigt. Die im inneren und äußeren Bereich angedeuteten Fünfsterne (es sind jeweils zwei leicht gegeneinander versetzte Sternfiguren) markieren dabei die Positionen von Erde bzw. Venus bei den Konjunktions- und Oppositionsstellungen der beiden Planeten.

In der Choreographie von Friedel Kloke-Eibl "Tanz der Frauen" wird eine geometrische Verwandlung in Szene gesetzt. Ein Zehneck wird durch die fortlaufende Bewegung der Tänzerinnen in ein Fünfeck bzw. einen Fünfstern transformiert, welches schrumpft und immer kleiner wird, bis es schließlich verschwindet und ein Stern aus zehn Strahlen erscheint (Abbildung 1).

Abbildung 1

Haargenau die gleiche Transformation entdeckte Hartmut Warm (ohne den Tanz seinerzeit zu kennen) in einer astronomischen Beziehung, einem Tanz der Planeten also. Beteiligt sind die Venus, die Erde, die um die Sonne umlaufen, und die Venusrotation. Jedes Mal, wenn ein Venustag vergangen ist (116,75 unserer Tage), d.h. also ein definierter Punkt auf der umlaufenden und rotierenden Venus wieder auf die Sonne gerichtet ist, wird eine Verbindungslinie zwischen den beiden Planeten gezogen und in der Ekliptikebene aufgetragen. Dabei ergibt sich ein Rhythmus von 25 Linien, der sich dann leicht versetzt wiederholt.

In der Abbildung 2, in der diese Linien über die entsprechenden Tanzbilder gelegt sind, sieht man je 3 solcher Zyklen. Durch die Drehung verwandelt sich auch hier im Laufe der Zeit die geometrische Konfiguration, ebenfalls vom Zehneck zum Fünfeck, dem sterbenden Pentagramm und zum Zehnstrahl (und wieder zurück, das Pentagramm wird also wiedergeboren etc.). Im Kosmos dauert der Gesamtzyklus ca. 1100 Jahre.

Abbildung 2

Näheres siehe im Buch von Hartmut WarmDie Signatur der Spähren, Kapitel 8, Keplerstern Verlag, www.keplerstern.de