Aufgrund ihrer langen Kultivierungsgeschichte wird den Pfingstrosen (Päonien) ein hoher symbolischer Gehalt zugewiesen, da sie in der christlichen Symbolsprache Reichtum, Heil, Heilung und Schönheit symbolisierten...
„Pfingsten! Ein Wort, das seinen Zauber auf das menschliche Gemüt üben wird, so lange noch ein Baum blüht, eine Lerche schmetternd in die Lüfte steigt und ein klarer Frühlingsmorgen über uns lacht. Ein Wort, dessen Klang selbst unter der härtesten Eiskruste des Egoismus, unter dem Schnee des Alters und in dem Herzen, das in Leid und Kummer erstarrt ist, noch ein Echo von Lenzeslust erwecken kann.“
Eugenie Marlitt (1825-1887)
Zu biblischer Zeit gab es die Vorstellung, dass das Denken, Fühlen und Tun eines Menschen durch die ruach bestimmt ist, die in ihm wirkt. Der Heilige Geist (die Ruach) bewirkt zu Pfingsten Verständigung, Harmonie. („ipse harmonia est“). Harmonia ist der Name einer griechischen Göttin. In der lateinischen Mythologie heißt sie Concordia - vielleicht zu übersetzen mit „eines Herzens sein“. Die Früchte des Geistes sind nach Apostel Paulus vor allem Liebe, Freude und Frieden, aber auch Geduld und Freundlichkeit, Güte und Treue etc.
„Was heißt überhaupt Heiliger Geist? Greifbar und doch nicht greifbar, unsichtbar und doch mächtig, lebenswichtig wie die Luft, die man atmet, energiegeladen wie der Wind, der Sturm – das ist Geist. Alle Sprachen kennen ein Wort dafür, und ihre je verschieden geschlechtliche Zuordnung zeigt, dass der Geist nicht so einfach zu bestimmen ist: »der« Geist, Spiritus (lat.), »die« Ruach (hebr.), »das« Pneuma (griech.).“ Hans Küng
Pfingsten geht es um Eintracht, um Einheit – jedoch nicht um Einförmigkeit und Uniformität, sondern um Einheit in der Vielfalt. Pfingsten ist also nicht nur das Fest des Heiligen Geistes, sondern vielmehr noch das Fest der Begeisterten.
„Blicken wir auf den Menschen hin und erfassen ihn als Erscheinungsbild in seiner überaus differenziert gegliederten Leiblichkeit, so spricht er, indem er selbst bereits wortlose Sprache ist. Er h a t nicht nur Sprache, er i s t Sprache. Als Mensch mit der schöpferischen Fähigkeit zu sprechen, kann der tanzende Mensch weit über die Sprachgemeinschaft der Völker hinaus, direkt von Mensch zu Mensch „verstanden“ werden. Dem Tänzer ist es gegeben, die Urakte der Seele durch den rhythmisch bewegten Leib und seiner Glieder sichtbar zum Ausdruck zu bringen.
In streng gesetzlichem Spiel, aus dem ihm magische Kräfte erwachsen, in zweckfreier Gefühlsäusserung, pendelnd zwischen Ekstase, Bewegung und Ruhe, zwischen Vision und Meditation, vermag der tanzende Mensch willensgelöst den Hauch des Weltatems zu spüren. Auszug aus dem Artikel „Tanz, die wortlose Ursprache des Menschen“ B. Wosien
Ich wünsche Euch schöne Pfingsttage
Friedel